Die Schweiz verabschiedet neue Regeln, um die Solarentwicklung zu beschleunigen
Jun 13, 2024Die Schweizer Wähler stimmten einem neuen Elektrizitätsgesetz zu, das die Installation von Photovoltaikanlagen in großen Gebäuden zur Pflicht macht, um Stromgemeinschaften zu unterstützen und die kollektive Eigennutzung von Energie zu fördern.
Rund 68,72 % der Schweizerinnen und Schweizer stimmten für neue Stromvorschriften, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Das Gesetz setzt neue Anreize für den Ausbau der Photovoltaik-Stromerzeugung. Bei Neubauten mit einer Baufläche von mehr als 300 Quadratmetern müssen Solaranlagen auf dem Dach oder der Fassade installiert werden.
Kantone können diese Vorgabe auf Gebäude mit einer Baufläche von maximal 300 Quadratmetern ausweiten.
„Das Elektrizitätsgesetz legt die notwendige Grundlage für das weitere Wachstum der Solarstromerzeugung – hauptsächlich auf Gebäuden und Infrastruktur, bereitgestellt durch Anlagen mit hoher Effizienz im Winter. Solarenergie wird neben der Wasserkraft zur zweiten Säule der Schweizer Energieversorgung werden.“ " Swissolar, ein Schweizer Industrieverband, sagte in einer Pressemitteilung.
Wasserkraft macht im Jahr 2023 56 % der Stromerzeugungsstruktur aus, was die Dekarbonisierung des Schweizer Stroms stark vorangetrieben hat. In diesem Jahr wird Solarenergie in der Schweiz 6 TWh Strom liefern, etwa 10 % des jährlichen Stromverbrauchs. Bis 2035 müssen neue erneuerbare Energien 35 TWh Strom pro Jahr liefern, der größte Teil davon wird aus Solarenergie stammen. Swissolar geht davon aus, dass die Photovoltaik-Stromerzeugung bis 2050 45 TWh pro Jahr erreichen wird, was etwa der Hälfte des Stromverbrauchs des Landes entspricht.
Die neuen Regelungen unterstützen auch lokale Energiegemeinschaften und erweitern den Eigenverbrauchskreis. Verteilnetzbetreiber müssen mehr Strom aus lokaler erneuerbarer Energie an Kunden verkaufen.
Laut Swissolar wird die Schweiz bis 2023 mehr als 1,5 GW Photovoltaikanlagen installieren.